Textalternativen

1.1 Textalternativen

1.1 Text Alternatives

Stellen Sie Textalternativen für alle Nicht-Text-Inhalte zur Verfügung, so dass diese in andere vom Benutzer benötigte Formen geändert werden können, wie zum Beispiel Großschrift, Braille, Symbole oder einfachere Sprache.

Nicht-Text-Inhalt

(A)

1.1.1 Nicht-Text-Inhalt

1.1.1 Non-text Content

9.1.1.1a Alternativtexte für Bedienelemente

Alle Nicht-Text-Inhalte, die dem Benutzer präsentiert werden, haben eine Textalternative, die einem äquivalenten Zweck dient, mit Ausnahme der unten aufgelisteten Situationen.

Steuerelemente, Eingabe Wenn es sich bei dem Nicht-Text-Inhalt um ein Steuerelement handelt oder Eingaben durch den Benutzer akzeptiert, dann hat dieser einen Namen, der seinen Zweck beschreibt. (Beachten Sie Erfolgskriterium 4.1.2 für zusätzliche Anforderungen an Steuerelemente und Inhalte, die Eingaben durch den Benutzer akzeptieren.)

Zeitbasierte Medien Wenn es sich bei den Nicht-Text-Inhalten um zeitbasierte Medien handelt, dann stellen Textalternativen zumindest eine deskriptive Identifizierung des Nicht-Text-Inhalts bereit. (Beachten Sie Richtlinie 1.2 für zusätzliche Anforderungen an Medien.)

Test Wenn es sich bei dem Nicht-Text-Inhalt um einen Test oder eine Übung handelt, die nichtig wäre, wenn sie als Text dargestellt würde, dann stellen Textalternativen zumindest eine deskriptive Identifizierung des Nicht-Text-Inhalts bereit.

Sensorisch Wenn Nicht-Text-Inhalt hauptsächlich dafür gedacht ist, eine bestimmte Sinneserfahrung zu schaffen, dann stellen Textalternativen zumindest eine deskriptive Identifizierung des Nicht-Text-Inhalts bereit.

CAPTCHA Wenn der Zweck des Nicht-Text-Inhalts der ist zu bestätigen, dass eine Person und nicht ein Computer auf den Inhalt zugreift, dann werden Textalternativen bereitgestellt, die den Zweck des Nicht-Text-Inhalts identifizieren. Außerdem werden alternative Formen von CAPTCHAs bereitgestellt, die Ausgabeformen für verschiedene Arten der sensorischen Wahrnehmung nutzen, um verschiedenen Behinderungen Rechnung zu tragen.

Dekoration, Formatierung, unsichtbar Wenn der Nicht-Text-Inhalt reine Dekoration ist, nur für visuelle Formatierung benutzt wird oder dem Benutzer gar nicht präsentiert wird, dann wird der Inhalt so implementiert, dass er von assistierender Technik ignoriert werden kann.

Beschreibung

Die Bedeutung oder die Funktion von Bildschaltflächen, Icons, Grafiken usw. kann von nicht-sehenden Menschen nicht wahrgenommen oder erschlossen werden.

Beispiel - Bildschaltfläche mit Plus-Symbol

Eine solche Schaltfläche erschließt sich einem sehenden Benutzer in der Regel unmittelbar, da er den (visuellen) Kontext wahrnehmen kann. So wird der sehende Benutzer erkennen, dass er beim Klick auf diese Schaltfläche zum Beispiel einen neuen Kunden oder einen neuen Artikel anlegt.

Für einen nicht sehenden Benutzer ist die Funktion der Bildschaltfläche nicht wahrnehmbar. Ein Screenreader kann zwar auf der Basis des HTML-Tags <button> erkennen und vorlesen, dass es sich um eine Schaltfläche handelt. Aber das Plus-Symbol und dessen Bedeutung im aktuellen Bedienkontext ist für einen Screenreader "unsichtbar". Daher ist es erforderlich, die Funktion der Schaltfläche dem Screenreader mit Hilfe des Alternativtextes zugänglich zu machen.

Für die Wahrnehmbarkeit einer Portal- bzw. Applikationsseite ist es ganz zentral, dass Sie Textalternativen für alle nicht-textuellen Inhalte zur Verfügung stellen. Die Textalternativen spielen für die Barrierefreiheit eine essenzielle Rolle, da sie durch assistive Technologien in andere Formen der Wahrnehmung (visuelle, akustische, taktile) umgewandelt werden können.

So liest z.B. ein Screenreader textuelle Beschreibungen von Bildern und Animationen vor, und eine Braillezeile stellt sie in Brailleschrift dar. Eine Textalternative für akustische Information macht den Inhalt zugänglich für gehörlose Menschen.

Textalternativen helfen außerdem allen, die nicht-textuelle Information zu verstehen und machen sie für Suchmaschinen erschließbar.

Die WCAG beschreibt einige Ausnahmen von der hier beschriebenen Richtlinie. Diese finden Sie unter folgendem Link beschrieben: Nicht-Text-Inhalt - Ausnahmen

Relevanz und Anwendbarkeit

Diese Richtlinie ist von Relevanz bei der Umsetzung von Barrierefreiheit für Ihr Portal. Sie zählt zu den Best Practices (So machen Sie Ihre Seiten barrierefrei - Best Practices).

Umsetzung allgemein

Im Folgenden finden Sie einige allgemeine Hinweise zur Umsetzung dieser Richtlinie.

  • Ein Alternativtext sollte kurz sein. Er sollte den Zweck des Bildes vermitteln, nicht das Bild beschreiben. Überlegen Sie beim Verfassen der Textalternative, welche Details wichtig sind. Bei ein und demselben Bild kann je nach Kontext eine ganz andere Textalternative sinnvoll sein.

  • Entscheidend für assistive Technologien ist die Textalternative. Für die Barrierefreiheit ist es nicht erforderlich, einem Bild einen Titel (Title-Attribut) zu geben. Dies sollten Sie nur tun, wenn Sie im Titel eine zusätzliche, über die Information in der Textalternative hinausgehende Information vermitteln möchten.

  • Bildlinks sollen den Zweck des Links beschreiben und nicht das Bild selbst.

  • Schmuckbilder bzw. dekorative Bilder sollen eine leere (oder nichtssagende) Textalternative haben.

  • Komplexe Bilder, wie Diagramme oder Grafiken, sollten eine lange Beschreibung in der Nähe des Bildes haben. Die Textalternative des Bildes sollte beschreiben, wo sich das naheliegende Bild befindet.

Umsetzung im Detail

Weitere Informationen

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