So machen Sie Ihre Seiten barrierefrei - Best Practices
Wie Sie bereits wissen, gibt es zahlreiche Richtlinien, Vorschriften und Erfolgskriterien, um Portal- und Applikationsseiten barrierefrei zu gestalten. Gleichzeitig können Sie diese bereits barrierefrei gestalten, indem Sie einige wenige, zentrale Regeln befolgen.
Versuchen Sie, Ihre Applikationen so einfach wie möglich zu gestalten. Dabei beginnt Barrierefreiheit bereits vor dem Erstellen der Applikation in Intrexx, indem Sie u.a. ein einfaches Bedienkonzept entwerfen und einen möglichst einfachen Aufbau der Applikationsseite planen.
Beim Barrierefreien Layout von Intrexx sind zentrale Bedingungen an die Barrierefreiheit bereits erfüllt:
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Die Kontraste zwischen Hintergrund und Schrift sind groß genug.
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Elemente haben einen gut sichtbaren Fokus.
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Die Struktur von Seiten bleibt bei einer Vergrößerung auf 200% erhalten.
Detaillierte Informationen zum Barrierefreien Layout von Intrexx finden Sie in Abschnitt Barrierefreies Layout von Intrexx
Eine zentrale Richtlinie für Barrierefreiheit gibt vor, dass die Bildschirmausrichtung sich dem Gerät, auf dem die Seite genutzt wird, anpassen muss. Diese Richtlinie erfüllen Sie, indem Sie responsive Seiten mit Intrexx erstellen. Dies können Sie tun, indem Sie den Seitenassistenten oder das Element "Raster" nutzen. (Verzichten Sie also generell auf das Tabellenlayout beim Erstellen von Seiten.)
Vergleichen Sie hierzu Bildschirmausrichtung - Responsive Seiten erstellen.
Ganz allgemein sollten Sie Applikationen bzw. Applikationsseiten so einfach wie möglich gestalten. Hierbei kann Ihnen der Formularassistent helfen. Dieser gewährleistet u.a. auch, dass die Beziehung von Label (Feldtitel) und Eingabefeld für assistive Technologien erkennbar ist.
In Intrexx haben Sie die Möglichkeit mit Popup-Dialogen (Tooltips) zu arbeiten (vgl. In Tooltip öffnen).
Pop-Dialoge können allerdings sowohl für Menschen mit Sehbehinderungen und insbesondere für blinde Menschen eine deutliche Barriere darstellen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass sich der Popup-Dialog bei starker Vergrößerung außerhalb (oder größtenteils außerhalb) des sichtbaren Bildschirmausschnitts befindet.
Für blinde Menschen können Popup-Dialoge (Tooltips) ein ganz besondere Barriere darstellen. In der Regel "unterbricht" ein Popup-Dialog die visuelle Struktur einer Seite. Die Orientierung, an welcher Stelle auf einer Seite man sich befindet, ist erschwert. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Tab-Reihenfolge auch im Popup-Dialog gewährleistet ist und insbesondere, dass diese korrekt fortgesetzt wird, wenn der Popup-Dialog verlassen wird. (Vorausgesetzt ist hierbei auch, dass es eine praktikable Möglichkeit zum Schließen des Popup-Dialogs mit Hilfe der Tastatur gibt.)
Angesichts der hier beschriebenen Herausforderungen beim Einsatz von Popup-Dialogen (Tooltips), raten wir dazu, auf diese möglichst zu verzichten.
Eine einfach umzusetzende aber enorm hilfreiche Maßnahme, um Barrierefreiheit zu erreichen, besteht im Erfassen von Textalternativen für grafische Bestandteile Ihrer Seite. Sie erfüllen damit eine zentrale Richtlinie der WCAG und der BITV. Nur textuelle Inhalte können von blinden Menschen wahrgenommen, d.h. gehört oder über Braille gelesen werden.
Generell hilft der gut strukturierte Aufbau von Portal- und Applikationsseiten sehr, um deren Funktionalität und Bedienung zu verstehen. Dabei sind gut angeordnete Überschriften entscheidend.
Die Möglichkeit, eine Portal- bzw. Applikationsseite mit Hilfe der Tastatur bedienen zu können, ist eine zentrale Bedingung, um Barrierefreiheit erreichen zu können.
Wichtig für das Bedienen über die Tastatur ist eine geeignete Tab-Reihenfolge. Diese sollte sich aus einer schlüssigen Anordnung der Elemente auf einer Seite (DOM-Reihenfolge) ergeben. Sie können die DOM-Reihenfolge bei Bedarf manuell über den Tabindex übersteuern.
Best Practices der WCAG
Auch die WCAG gibt Ihnen hilfreiche, allgemeine Vorschläge zum Erstellen von Portal- und Applikationsseiten: